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  • H. Saar; M. Ehmann-Kiefer; Architekten- und Ingenieur Verein zu Berlin (Hrsg.)

    Published by Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften / Berlin, 1997

    ISBN 10: 3433010161ISBN 13: 9783433010167

    Seller: Pausch Art Consult und Nachlassmanagement, Berlin, Germany

    Seller Rating: 5-star rating, Learn more about seller ratings

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    Book First Edition

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    Hardcover. Condition: Sehr gut. Dust Jacket Condition: Sehr gut. 1. Auflage. 466 Seiten mit 720 Abbildungen, ISBN: 3433010161, ISBN: 3-433-01016-1, ISBN-13: 9783433010167 - Freilich reicht der preußisch-protestantische Kirchenbau, der im 17. Jahrhundert mit den Barockkirchen Nerings und im 19. Jahrhundert mit dem Historismus von Stüler, Orth und Adler seine Höhepunkte erlebt, an den Reichtum des süddeutschen Katholizismus nicht heran. Der erste Massivbau der St. Nikolaikirche aus dem 13.Jahrhundert hat bis heute seinen Standort am Rande des leergeräumten Ostberliner Forumsbereiches behauptet, während Schinkels ausgenüchterte Neu- und Umbauten, etwa die Bearbeitung von Boumanns Dom, weitgehend verschwunden sind. Dort steht heute Raschdorffs vielgescholtene Denkmalskirche des Berliner Doms, der dokumentiert, daß die Glanzstücke des Berliner Sakralbaus eher in kleinen Formaten wie Stülers Matthäikirche auf dem heutigen Kulturforum oder Orths Zionskirche im Prenzlauer Berg bestehen. Im Gegensatz zur Dauerreformation des evangelischen Kirchenbaus haben die Katholiken nur wenige, aber ruhigere Kirchen wie die St.-Hedwigs-Kathedrale in Mitte hervorgebracht aber diese ausgerechnet in der Gestalt eines Pantheons mit heidnisch-protestantischer Rundform. Ungeheuerlich ist der expressionistische Phantasieausbruch in den zwanziger Jahren mit Entwürfen von Bartning, mit der Kreuzkirche von Paulaus in Schmargendorf oder Högers Kirche am Hohenzollernplatz, die wegen ihrer futuristischen Monumentalität den Beinamen "Kraftwerk Gottes" trägt. Auch bedeutende Industriearchitekten wie Schupp und Kremmer errichteten mit der Friedenskirche Niederschöneweide neusachlich-expressionistische Zwittergebilde, ähnlich wie der Österreicher Clemens Holzmeister mit seiner St.-Adalbert-Kirche an der Linienstraße im Scheunenviertel. In den dreißiger Jahren brachte die Kirchenfeindlichkeit der Nationalsozialisten den Sakralbau bis zur Bedeutungslosigkeit herunter. In der Nachkriegszeit ist dieser Traditionsstrang dann unwiederbringlich zerschnitten: Die polygonalen und trapezoiden Kirchen von Architekten wie Otto oder Fleischer sind begehbare Skulpturen, aber keine Gebetsräume mehr. Die unfaßbarsten Schreckgebilde bringt die Zeit nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils Mitte der sechziger Jahre hervor: St. Johannes Capristan in Tempelhof von Hofbauer oder St. Agnes von Düttmann in Kreuzberg sind Schraubstock- und Bunkerarchitekturen, die deutlich machen, daß der Bedeutungsschwund der Religion auch mit dem Niedergang der Kirchenbaukunst zu tun hat. Die Erklärung, daß die Deutschen damit Buße tun für den zerstörten Reichtum an Synagogen, den der Band abschließend illustriert, würde diesen Folterwerkzeugen wenigstens noch etwas Sinn abgewinnen.