Book Description brosch. Condition: Gut. 125 S., Guter Zustand. - Eingeleitet sei die Einleitung mit der Geschichte eines unscheinbaren Geschenks, das Anfang 1993 ins Haus kam und dann allerlei merkw�rdige Erinnerungen wachrief. Die Literaturzeitschrift Text + Kritik, an deren Gr�ndung ich einmal mitbeteiligt gewesen war, hatte zur Feier ihres drei�igj�hrigen Bestehens einen Nachdruck der ersten Nummer von 1963 hergestellt. Ich wu�te noch, da� das erste Heft dem Thema G�nter Grass gewidmet gewesen war, aber ich hatte das Heft selbst v�llig vergessen. Im Jahre 1963, also noch im restaurativen Klima der Adenauerrepublik eine neue Zeitschrift mit einem Heft �ber den damals vielfach als Pomo-graphen und Nestbeschmutzer beschimpften Grass er�ffnen, das hatte ich als eine Geste in Erinnerung, derer man sich sp�ter nicht zu sch�men brauchte. Die zweite Nummer von Text + Kritik stellte �brigens Hans Henny Jahnn vor, einen Schriftsteller, den man nun drei�ig Jahre sp�ter mit gro�em Pomp wiederentdeckt", auch kein Anla� zu nachtr�glichem Schauder �ber zur�ckliegende jugendliche Verirrungen. Die Mitarbeit an dieser Zeitschrift, die nach wie vor von dem seinerzeitigen Mitgr�nder Heinz Ludwig Arnold herausgege-: en wird, hat f�r mich insofern dauerhaft Folgen gehabt, als sie ie fixe Idee entstehen lie�, die Besch�ftigung mit Literatur m�sse unbedingt auch das weitere Leben besch�ftigen. Kein Anfang ist rein, hat der Philosoph Louis Althusser einmal gesagt, und so kann auch dieser Anfang es nicht gewesen sein. So war ich darauf gefa�t, als ich das drei�ig Jahre alte Heft in die Hand nahm, allerlei Seltsamkeiten zu begegnen. Da� sich der Artikel, den ich seinerzeit �ber die Lyrik von Grass verfa�t hatte, sp�ter entsetzlich lesen w�rde mit seinen geschraubten Formulierungen und wichtigtuerischen Behauptungen, damit hatte ich gerechnet; schlie�lich war der Verfasser dieser lyrischen.Prosa, der seinem Enthusiasmus �ber Grass Poesie Luft zu machen sich anstrengte, zwanzig Jahre alt. Ich stie� aber auf etwas Schlimmeres: das Heft von 1963 entstammte ganz offensichtlich einer Zeit, in der die Naziperiode geistig noch nicht zu Ende gegangen war. Die jungen Leute, die sich ganz unschuldig f�r die Literatur begeisterten und sich zweifellos als gute Nachkriegsdemokraten f�hlten, hatten offenbar nicht bemerkt, da� die Formen, auf die sie zur�ckgriffen, um sich in Szene zu setzen, schrecklichen V�tern abgeschaut waren. Das erste Heft von Text + Kritik enth�lt eine Polemik eines gleichaltrigen Mitredakteurs gegen Hans Magnus Enzensberger, und zwar gegen Enzensbergers jazzbegleitete Gedichtrezitationen. Aus der Distanz gelesen, k�nnte man annehmen, die Polemik stammte aus der Feder eines mi�gelaunten �lteren deutschen Feuilletonisten, der den Zeiten nachtrauert, als er noch in dem von Goebbel s herausgegebenen Das innere Reich unter allgemeinem Beifall gegen Negermusik" st�nkern durfte: ihr Verfasser war aber knapp �ber zwanzig. Da� Dichter sich mit Jazzmusikern verwechseln", schrieb er dort im Brustton der �berzeugung, sei Zeichen einer Krankheit geistiger Natur", einer Krankheit, die aus Amerika eingeschleppt wurde, dem unreinen Schmelztiegel. Der Jazzexperte Joachim E. Berendt wird als Erfinder eines Anti-Germanismus" bezeichnet, dessen Grundthese besagt, da� jeder Wei�e ein Scheusal ist, weil gewisse Vertreter der Rasse sich zu Zeiten gemein gegen Vertreter anderer Rassen benommen haben. Daher, so folgert der z�nftige Anti-Germanist, ist jeder Neger, Jude, Chinese, Pygm�e, etc. etc. ein M�rtyrer per se." (aus der Vorbemerkung) ISBN 9783854585022 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 179. Seller Inventory # 1162244

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Was wird Literatur?. Wespennest-Essay

Baier, Lothar:

Published by Wien : Wespennest (1993)

ISBN 10: 3854585020 ISBN 13: 9783854585022

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Book Description 8� , kart. Condition: Gut. 125 S. ; 22 cm geringe Gebrauchsspuren, - gutes Exemplar Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550. Seller Inventory # 72416